
frühe wunden
Das Trauma des Selbstverrats
Wir sind alle traumatisiert und wissen es nicht. Das Missverständnis ist, dass Trauma in der Regel immer noch nur mit den klassischen Katastrophen in Verbindung gebracht wird. Wie schwere Unfälle oder körperliche Gewalt. Doch wir wurden schon viel früher getroffen. In der entscheidenden Phase unseres Menschseins, in unserer frühen Kindheit.
Kaum jemand hat seine ersten Jahre unverletzt überstanden. Und das ist überhaupt kein Vorwurf an unsere Eltern. Sie hatten auch nicht mehr Glück. Wir geben dieses „Entwicklungstrauma“ unbewusst von Generation zu Generation weiter. Bis wir es in uns selbst auflösen.
Unsere Grundbedürfnisse
Wenn wir auf die Welt kommen, dann bringen wir unsere menschlichen Grundbedürfnisse mit. Diese Bedürfnisse müssen für uns unbedingt erfüllt werden. Damit wir uns zu selbstbewussten und autonomen Menschen entwickeln können. Wir brauchen einen in jeder Hinsicht sicheren Raum. Sowohl physisch als auch emotional.
Wir müssen in unserem eigenen Tempo lernen , dass wir etwas Eigenes sind. Ein lebendiges Wesen, mit eigenen Grenzen. Dass wir das Recht haben, etwas Eigenes zu sein. Dass wir das Recht haben, uns selbst im Rahmen unserer Grenzen frei zu entfalten und für uns einzustehen, sollten unsere Grenzen missachtet werden.
Wir brauchen Aufmerksamkeit. Wir müssen uns gesehen und aufrichtig geschätzt fühlen. So wir wir sind. Dann entwickeln wir einen gesunden Selbstwert. Dann können wir uns entspannen. Dann entfalten wir uns authentisch, mit Freude und er-wachsen im Einklang mit unserer höchsten Wahrheit.
Wir fühlen uns natürlich verbunden. Wertvoll und bedingungslos geliebt. So können wir uns dann spielerisch physisch und emotional von unseren Eltern Schritt für Schritt abnabeln. Mit dem sicheren Gefühl verbunden zu sein. Mit uns und der Welt.
Diese Selbstverbundenheit ist die Voraussetzung, dass wir dann im Laufe unseres Lebens feste und vertrauensvolle Bindungen mit anderen Menschen eingehen können. Dass wir uns in jeder Begegnung autonom frei, sicher und wohl fühlen.
Dann sind wir im Frieden mit uns und allen anderen. Dann können wir ohne Gefahr lieben und geliebt werden. Dann können wir uns dem Fluss des Lebens offen und neugierig anvertrauen. Also, alles gut!



entwicklungstrauma
Von der Ganzheit in die Trennung
Doch kein Mensch auf dieser Erde hat das ganze Paket zu 100% geschenkt bekommen. Die überwiegende Mehrheit von uns hat erlebt, dass es zu gefährlich war nur wir selbst zu sein. Wir mussten uns verbiegen und verraten.
Für eine Scheinsicherheit. Wir haben gelernt unsere Aufmerksamkeit von uns selbst nach außen zu verlagern. Um nichts zu verpassen, um die Kontrolle zu behalten. Um zu überleben. Wir haben uns irgendwann selbst vergessen.
Die Konsequenzen
Die Konsequenzen tragen wir alle im Gepäck. Mangelndes Selbstvertrauen, Unsicherheit, Unentschlossenheit, Bindungsangst, Schuld, Scham, emotionale Abhängigkeit, destruktive Muster, Eifersucht, Einsamkeit, Depression, Blockade, Leere, Zerrissenheit, Identitätslosigkeit, Angst, Panik, Wut, Aggression, Trauer, Hass, Verzweiflung, Ohnmacht und das quälende Gefühl falsch, nicht gewollt und von allem getrennt zu sein.
Anstatt also einfach im Hier und Jetzt präsent wir selbst, frei und glücklich zu sein, hängen wir unbewusst in unserer schmerzhaften Vergangenheit fest. In einer Endlosschleife aus Reiz und Reaktion. Einem ewigen Echo aus unserer Kindheit. Von uns selbst und dem Leben getrennt.
Unser Scheinselbst (Ego) hat immer noch die Kontrolle und bestimmt unseren Alltag. Seit damals! Und so sind wir permanent damit beschäftigt, außen das zu finden, was uns tief innen fehlt. Wir suchen ausgehungert nach Aufmerksamkeit, Sicherheit, Liebe und Anerkennung. Als armes Opfer, versteckt hinter einer gequälten Maskerade des Scheins.
Wir sind fest davon überzeugt, dass unser Leid von außen kommt. Wir versklaven die Menschen um uns herum mit unserer kindlichen Bedürftigkeit und bestrafen sie, wenn sie nicht funktionieren. Und natürlich bekommen wir auf die Art nie im Leben, wonach wir uns tief in unserem Herzen sehnen.
Was uns nicht bewusst ist, ist unser Selbstverrat der bis zur völligen Zerstörung führen kann. Wir sagen „ja“ obwohl wir „nein“ fühlen. Wir bleiben in toxischen Beziehungen, verkaufen unsere Integrität für möglichst viel oder viel zu wenig Geld in sinnlosen Jobs und betreiben Raubbau mit unserer Gesundheit. Also, nichts ist gut!
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Es folgten Jahre geprägt von Schock, Verwirrung und Schmerz, im Wechsel mit zunehmender Klarheit, Verstehen, Integrieren, Loslassen und freudvoller Leichtigkeit.
Die Identifikation mit seinem Ego trieb ihn schließlich in die absolute Ohnmacht. “Das Kartenhaus meiner Scheinidentität brach komplett zusammen. Monatelang war alles schwarz. Eine innere Zerreissprobe. Es hat nicht viel gefehlt. Das sichere Wissen, das der Leidende in mir die Illusion ist hat mich gerettet.”
Wie in einer Schneekugel lichtete sich nach und nach das Chaos. “Meine Wahrnehmung veränderte sich völlig. Vergebung passierte. Ich wusste, es gibt keine Schuld. Da war nur noch Liebe und Lust am Leben. Es war wie ein schrittweises Ankommen. Dort, wo ich die ganze Zeit schon stand. Das ist das Paradoxon. Wir sind das Gesuchte. Der Suchende in uns ist das Problem.”
Kai sagt, es sei in der Tat wie ein Aufwachen aus einer Illusion. Das Herauslösen unserer Aufmerksamkeit aus unseren konditionierten Gedanken. Das zweifelsfreie Erkennen der Wahrheit. Das wir sowohl Bewusstsein sind, als auch das Leben selbst. Es ist das Überwinden der vermeintlichen Trennung von Person und Leben. Ein Wiederverbinden mit dem zeitlosen, universellen, absoluten Wissen das wir alle sind.
“Selbsterkenntnis ist keine Technik. Aufwachen passiert, wenn es soweit ist. In der Stille, jenseits unserer Gedanken und Gefühle. Ein kurzer Augenblick reicht. Dann gibt es kein Zurück mehr. Der eigentliche Prozess ist das Wachbleiben. Das immer selbstverständlichere Verharren unserer Aufmerksamkeit in unserer wahren Natur. Das Heilen alter Wunden. Das braucht Zeit, viel Zeit! Bis das Hin und Her ein Ende hat.”
Im Alter von 11 Jahren hatte Kai die Vision, dass es seine Bestimmung sei einen Beitrag zur Bewusstwerdung der Menschheit zu leisten. “Das war ein Moment größter Klarheit. Was danach kam hätte ich nie freiwillig gebucht. Es hat verdammt weh getan. Einmal Hölle und zurück! Mit meinem heutigen Wissen hätte ich mir sehr viel Leid ersparen können.
Aber heute weiß ich warum ich den Weg gehen musste. Ich möchte so vielen Menschen wie nur eben möglich helfen. Aufwachen ist kein Hobby. Aufwachen ist die Voraussetzung all das zu bekommen, wonach wir uns tief in uns wirklich sehnen. Und davon abgesehen ist Aufwachen mittlerweile die bedingungslose Voraussetzung für unser aller Überleben. ”